Gehen und Sehen

In meinem Leben bin ich viel gewandert und tue es auch heute noch, soweit es meine Gesundheit zulässt. Wandern stärkt physische, psychische und mentale Kräfte, wie die Forschung herausgefunden hat. Ich bestätige das. Selbst jetzt in der mich an Grenzen bringenden Krebserkrankung stärken mich Gehen, Schlendern, Schleichen, Verweilen und Schauen.

In diesem Gehen werden mir immer wieder tiefe spirituelle Erfahrungen geschenkt, die mich gleichermassen nähren und auch herausfordern. So sind viele «Unterwegsgedichte» entstanden. Hier eine kleine Auswahl. Vielleicht kennt Ihr, kennen Sie Ähnliches.

Einüben

Ich gehe so vor mich hin
Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug
ICH BIN
Bleibe und wandle
IN – EINS

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Ich bin in Gedanken über unsere Erde gegangen
GEIST auf – in – unter der Erde
Über und in den Himmeln
Der Schrei Gottes durchzittert den Kosmos
Immer noch
Und immer wieder neu
Gekreuzigt
Trotz Auferstehung
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Ich weiss nicht, wohin mein Gehen geht
Tagtäglich
Schritt/Atemzug
Und Lichtblick:
Das verwelkte Blatt raschelt
Windbetrunken
Es schaukelt
In den Rhein

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Halte inne
Mitten im Aussen
Halte aussen
Und bleib innen

Innehalten
Halte inne
Halte das Innen