Gleichwürdigkeit jetzt!

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Reaktion auf die Missbrauchsstudie CH

Bei unserem Treffen als Projektgemeinschaft am 27.09.2023 in Luzern wurde rege und sehr engagiert diskutiert. Erneut wurde offensichtlich, dass die Reformkräfte in der Schweiz bereits an vielen Orten und auf verschiedensten Wegen aktiv sind. Trotz allem Wirken ist uns auch bewusst, dass der Handlungsbedarf gross und breit ist.

Medienmitteilung zur Veröffentlichung der Pilotstudie zur Geschichte des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz: Allianz Gleichwürdig Katholisch zum Missbrauch und zur Vertuschung

Es ist Zeit für klare Zeichen.
Viele Zeichen werden bereits gesetzt: Es gibt Mahnfeuer, Klagemauern, Unterschriftensammlungen und vieles mehr und auch die Aktion «Wir legen ab das Gewand des Klerikalismus» (Infos dazu demnächst auf gleichwuerdig.ch).

Es ist Zeit, Verantwortung zu tragen.
Auf allen kirchlichen Ebenen muss Verantwortung übernommen werden für das, was geschehen ist, aber auch für den strukturellen Wandel. Dazu gehört auch eine kritische Selbstwahrnehmung, wo und wie das System des Klerikalismus gestützt wird.

Es ist Zeit, den Druck zu verstärken – auch finanziell.
Die staatskirchenrechtlichen Gremien sind herausgefordert, ihren Einfluss auf die Bischöfe zu verstärken. Einzelne Kirchgemeinden behalten Geld zurück. Das ist ein wichtiges Signal. Landeskirchen beraten, wie sie den Druck erhöhen können. Die Römisch Katholische Zentralkonferenz RKZ stellt zeitnah realisierbare Forderungen und behält sich vor, die Zahlung von Geldern damit zu verknüpfen. Wichtig für den Erfolg sind Absprachen und ein möglichst koordiniertes Vorgehen aller staatskirchenrechtlichen Ebenen.
Von Missbrauch Betroffene, die jetzt ausserordentlich viel Öffentlichkeits- und Bewusstseinsarbeit leisten, brauchen finanzielle Unterstützung. Dafür können Pfarreien anstelle der Bistumskollekten Geld sammeln für Organisationen von Missbrauchsbetroffenen.

Es ist Zeit, die Seelsorge über das Kirchenrecht zu stellen.
An vielen Orten werden bewusst und mit Sorgfalt kirchliche Vorschriften übergangen, weil der Seelsorge der Vorrang vor dem Kirchenrecht gegeben wird. Es braucht mehr solcher Gesetzesüberschreitungen. Die Allianz Gleichwürdig Katholisch vernetzt Personen und Pfarreien, die solche Schritte tun, in einem geschützten Raum.
Es gibt Kirchgemeinden, die ihren Seelsorger:innen zusichern, die Arbeitsstelle behalten zu können, auch wenn ihnen – aufgrund von pastoral begründeter Nichteinhaltung kirchlicher Vorschriften – die bischöfliche Arbeitserlaubnis entzogen wird. Das ist nachahmenswert.

Es ist Zeit, gleichwürdig Kirche zu sein.
Nur eine gleichwürdige Kirche ist glaubwürdig und hat Zukunft. An vielen Orten und in der Allianz Gleichwürdig Katholisch werden Schritte der Gleichwürdigkeit gemacht, geübt und entwickelt.

Es ist Zeit, sich zu verbünden.
Menschen und Organisationen, die sich eine andere Kirche wünschen und sie bereits leben, schliessen sich zusammen in der Allianz Gleichwürdig Katholisch. Mit ihrem Namen stehen sie sichtbar ein für eine gleichwürdige und glaubwürdige Kirche.

Allianz Gleichwürdig Katholisch

Die Allianz Gleichwürdig Katholisch ist eine wachsende, gesamtschweizerische, reformkatholische Organisation und versteht sich als offene Projektgemeinschaft. Der Projektgemeinschaft zugehörig sind Personen, die die Anliegen der AGK teilen und unterstützen: Einzelpersonen und Personen, die verschiedene Organisationen, Initiativen, Verbände, Pfarreien, Kirchgemeinden und Landeskirchen vertreten. Darunter der SKF (Schweizerischer Katholischer Frauenbund), die Jubla (Jungwacht Blauring Schweiz), die KAB Schweiz, der VKP (Verband Katholischer Pfadi), die Juniainitiave, die Landeskirche Thurgau und das Katharina-Werk!

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