„Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im grossen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen MENSCH tragen.“
Gebet der UNO
Willst Du Frieden, übe Versöhnung
Versöhnung braucht Übung, auch wenn sie im letzten immer Geschenk ist. Alles beginnt mit der Bereitschaft, wahrzunehmen, wo etwas in uns, zwischen uns und um uns herum gebrochen und ungelöst ist. (mehr)
Konflikte und Krisen sind Chancen. Was ans Licht kommt, kann heil werden. Versöhnungsbereitschaft, langer Atem und spirituelle WeggefährtInnen, z.B. in unseren Basisgruppen, sind uns eine grosse Hilfe, um Schmerzen und Konflikte zuzulassen und sie bewusst zu gestalten.
Wir suchen ganzheitliche Wege der Auseinandersetzung und üben, uns von fest gefügten Wünschen und Bildern zu lösen, uns selbst und andere mit unseren Licht- und Schattenseiten deutlicher wahrzunehmen, Verschiedenheit zu erkennen, auszuhalten, ja sogar als Chance zu begreifen und neu zu würdigen.
Kraft und Inspiriation erhalten wir dazu aus unseren spirituellen Quellen, Meditation und Gebet. Klage und Trauer, Bitten und Hoffen haben ihren Platz, wie auch das Zulassen der Erfahrung, dass – trotz aller Unterschiede und Gegensätze – alles mit allem verbunden ist.
Willst du Gerechtigkeit, richte deine Kräfte aus
Der Umgang mit Macht, Besitz und Sexualität gehört zu den zentralen Herausforderungen für ein friedliches Zusammenleben auf unserer Erde. Ausgeweitet auf alle Lebensformen ist uns die uralte klösterliche Tradition der „evangelischen Räte“ zum wegweisenden spirituellen „Dreimaleins“ geworden.
An erster Stelle steht das Hören auf unsere eigene Tiefe, um unser Macht- und Entwicklungspotential wahrzunehmen und zu entfalten. Was sind meine Gaben, was will durch mich in die Welt kommen? In Treue zu mir selbst und in Verbundenheit mit Allen und Allem finde ich und finden wir gemeinsam zu kraftvoller Ganzheit. Es geht um die gute Balance der Entfaltung unseres persönlichen Potenzials und unserer Verfügbarkeit für die Aufgaben und Herausforderungen unserer Mitwelt (Wesens- und Sachgehorsam).
Im Umgang mit Besitz üben wir ein, weniger im Haben als im Sein zu leben. In einer Haltung spiritueller Offenheit spüren wir auf, was wir wirklich sind und brauchen und richten danach unseren Lebensstil aus. Verbundenheit, Einfachheit und solidarisches Teilen erweisen sich dabei als ein natürlicher und befreiender Lebensimpuls (Armut).
Sexualität ist die Quelle aller Beziehung und die Urkraft jeder Entwicklung. Aus ihr entspringt die Sehnsucht, uns selbst zu übersteigen. Verbunden mit dieser Quelle bleiben wir lebendig bis ins hohe Alter. Hingabe wird zu einem Weg des Herzens, der unser Ja zum göttlichen Feuer der Liebe in und durch uns je neu beflügelt. In jeder Lebensform und jeder Lebensetappe gilt es, unserer Sehnsucht nach Beziehung und der Liebe in der dort stimmigen psychischen, physischen und spirituellen Nähe Ausdruck zu geben (Jungfräulichkeit).
Suchst du den Himmel, bleib auf der Erde
Im Engagement für Frieden und Versöhnung sind der Weg nach Innen und der Weg nach Aussen eng miteinander verbunden. Unsere Namenspatronin Katharina von Siena sprach von ihrer „inneren Zelle“, aus der sie lebte und immer wieder neu Impulse und Kraft für ihr soziales und politisches Wirken schöpfte.
Letztlich geht es um das Einüben von Achtsamkeit nach Innen wie nach Aussen. Jede und jeder entfaltet dazu die eigene spirituelle Alltagspraxis. Ergänzend dazu stärken wir uns gegenseitig im Austausch und im gemeinschaftlichen Praxis von Meditation, Gebet, Gottesdiensten und Ritualen.