Buchvorstellung: Weil Gott es so will

Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin

Gleich drei Frauen aus unserer Gemeinschaft haben einen Beitrag zu diesem Buch geschrieben: Lisa Lepping, Renate Put und Hildegard Schmittfull –

150 Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin

Der Benediktinerin Sr. Philippa Rath verschlug es die Sprache, als bei einem Treffen in Deutschland zwei Bischöfe behaupteten es gäbe keine Berufungen von Frauen zum Priestertum, bzw. das sei nur ein Nischenthema. Sie schrieb zwölf Frauen an mit der Bitte um ein persönliches Statement. Diese Frauen leiteten die Anfrage ebenfalls weiter und so wurden innerhalb weniger Monate 150 bewegende Zeugnisse daraus, die in diesem Buch nachzulesen sind.

Der Prolog in diesem Buch trägt den Titel:
„Welch eine Verschwendung von Charismen und Begabungen“

Und tatsächlich: Wieviel reicher wäre die römisch katholische Kirche, wenn alle diese Frauen in der Kirche das leben dürften, wozu sie berufen sind?

Zum Appetitmachen auf das Buch hier drei Zitate von „unseren berufenen Frauen“:

Lisa Lepping schreibt über das Katharina-Werk:

„Sie (die Gemeinschaft) ist unsere Kirche in der Weite des „universalen Christus“, die mir hilft, mein Leben im Zusammenhang mit der menschlichen und auch kosmischen Geschichte zu deuten und zu leben. Dort verstehen sich mehrere Mitglieder – ohne geweiht zu sein – als Priesterin und Priester. Ich habe als Frau die geistliche Leitung der Kar- und Ostertage für 80 Personen. Ich halte die Gottesdienste dort als Frau, als Tochter des Himmels und auch Tochter unserer Erde.“

Der Beitrag von Hildegard Schmittfull trägt die Überschrift:

„Was geschehen soll an Veränderung geschieht in mir oder es wird nicht geschehen.“

Sie beschreibt ihr Ringen mit der eigenen Berufung, aber auch unser gemeinschaftliches Ringen um das Priesteramt, das geschwisterliche und partnerschaftliche Miteinander von Mann und Frau und um neue liturgische Formen in unserer Gemeinschaft. Unsere Gemeinschaft verstand und versteht sich bis heute als Biotop für ein neues Verständnis von Kirche. Über Jahre leitete sie eine dreijährige Fortbildung zur Erneuerung der Kirche mit dem Titel: „Hoffnung braucht neue Wege, Christ und Kirchesein will in einer sich wandelnden Welt neu gelernt werden.“ Sie berichtet auch über die jährlichen Exerzitien zum Thema: „Seid PriesterIn der kosmischen Wandlung“. Zusammenfassend sagt sie unter anderem:

„Ich persönlich verstehe mein gesamtes Engagement als Beitrag zur Erneuerung der Kirche. Möglicherweise werde ich die Früchte eines Amtspriestertums für Frauen nicht ernten können, aber ich habe meinen Beitrag dazu geleistet.“ … „Diese Berufung lebe ich nicht alleine, sondern ich weiss mich auf dem Weg mit Schwestern und Brüdern in meiner Gemeinschaft, aber auch ausserhalb. Diese Gegebenheit ist für mich wichtig, ich bin nicht allein!“

Und aus dem Beitrag von Renate Put mit dem Titel „In Gottes Namen – Amen“ stammt dieses Zitat:

„Priester – Priesterin ist
Wer die GÖTTLICHE GEGENWART
Sichtbar
Spürbar
Erfahrbar
Hörbar
Essbar und Trinkbar
Ahnbar
Ertastbar
auch frag-würdig macht
und andere ermutigt
sich für die GÖTTLICHE GEGNWART zu öffnen ….“

Ein wunderbares Buch … mit Beiträgen von weiteren 147 starken Frauen … Mich ermutigt dieses Buch für mein Engagement als Priesterin!

Sylvia Laumen

Radiobeitrag SWR vom 1.3.2021